Die Geschichte vom Seestern
Eines Morgens - es hatte geregnet - geht ein sechsjähriges Mädchen aus dem Hotelzimmer, über den Rasen, zum Strand. In der Nacht gab es eine Sturmflut. Der Ozean hatte gewütet und viele Seesterne an den Strand gespült, die nun dort im Sand am Zappeln sind. Das kleine Mädchen steht am kilometerlangen Strand und sieht tausende, zigtausende von Seesternen. Es kannte vorher noch gar keine Seesterne. Aber aus ihrer Intuition, aus ihrem Herzen fasst sie einen Seestern, hebt ihn auf, schaut ihn sich an, holt mit ihrem kleinen Ärmchen aus und wirft ihn ins Wasser. Ohne dass sie überhaupt weiß, was sie da genau macht, ihrer Intuition folgend, nimmt sie den nächsten Seestern, guckt ihn an - der bewegt sich ein bisschen - und schmeißt ihn ins Wasser. Nimmt den nächsten Seestern, schaut ihn an und wirft ihn ins Wasser.Dieses Mädchen wird derweil beobachtet von einem etwas älteren Mann, der mit etwas Entfernung dort steht und zuschaut, wie dieses kleine Mädchen einen Seestern nach dem anderen zurück ins Wasser wirft. Nachdem er sich das angeschaut hat, geht dieser Mann zu dem kleinen Mädchen, stellt sich neben das Mädchen schaut runter, legt die Hand auf ihre Schulter und sagt: "Ach, kleines Mädchen, bist du doch so dumm. Du kannst doch sowieso nicht alle Seesterne zurückwerfen."
Das kleine Mädchen schaut mit seinen großen Augen den Mann an, wendet sich von ihm ab, packt einen Seestern, schaut diesen an, kuckt den Mann an und wirft den Seestern zurück und sagt: "Der Seestern - der kann jetzt weiterleben." Es greift den nächsten Seestern, kuckt ihn an, wirft ihn rein und sagt: "Der Seestern - der kann auch weiterleben." In diesem Moment fühlt der ältere Herr etwas. Ihm schießen die Tränen in die Augen. In diesem Moment kniet er sich hin an die Seite des kleinen Mädchens und sagt dem Mädchen "Danke für diese Lektion. Danke für deine Weisheit". Der alte Mann nimmt einen Seestern, schaut ihn sich an und wirft den Seestern ins Meer. Nun sitzen dort zwei Menschen, die jeder für sich einen Seestern nach dem anderen nehmen und zurückwerfen, um ein Leben zu berühren, ein Leben zu spenden, ein Leben zu retten.
Wann stehst du auf, gehst über den Rasen, draußen ans Meer und reichst den angespülten Seesternen deine Hand, um einen Unterschied zu machen? Es geht nicht darum, wie viele du erreichst. Es geht darum, dass du mit dem Ersten anfängst, einen Unterschied zu machen. Aufzustehen, rauszugehen für dich und all die Seesterne, die du berühren kannst. Das ist es, was wir machen. Das ist es, was die Crew der Bowspirit Kids Tag um Tag macht. Nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es dürfen. Weil wir einen Unterschied machen dürfen. In unserem Leben und im Leben vieler Seesterne da draußen, die manchmal eine Hand brauchen, manchmal ein Ohr und manchmal einfach ein Wort.
Überleg einmal wie oft du an Menschen vorbeirennst, die glasige Augen haben, die traurige Augen haben, die eine gebückte Haltung haben.
Und es geht so schnell, dass wir keinen sehen, dass wir an ihnen vorbeigehen. Und deswegen wird es Zeit, dass wir uns alle darin trainieren, die Menschen zu sehen.
Dankeschön, dass du anfängst einen Unterschied zu machen!